11.03.2025
„How’s my painting?“- fragt sich der Grundkurs Kunst am IKG

In der letzten Woche startete die Arbeit der Kunstpioniere am IKG in der Sammlung Falkenberg. In diesem Jahr forscht der Grundkurs Kunst S2 zur aktuellen Ausstellung „How’s my painting?“ Diese Ausstellung konzentriert sich erstmalig auf das Medium Malerei und zeigt mehr als 200 Werke von über 70 Künstler:innen aus der Sammlung von Harald Falkenberg.

Mit viel Enthusiasmus besuchten einzelne Kleingruppen des Kurses den Aufbau der Ausstellung, die Pressekonferenz und die Ausstellungseröffnung. Gerne möchten wir das Erlebte hier teilen:

Aufbau am 26.2.25

Zu siebt waren wir am vergangenen Mittwoch in der Sammlung Falckenberg, um die zahlreichen Prozesse kennenzulernen, die notwendig sind, bis eine Ausstellung eröffnet werden kann. Rahel Bruns, die selbst Künstlerin ist, und beim Aufbau mitwirkt, hat uns gemeinsam mit einer Mitarbeiterin, die dort ihren Bundesfreiwilligendienst absolviert, durch die Sammlung geführt.
Zuerst haben wir uns den Keller angesehen, in dem zahlreiche Bilder der Sammlung
gelagert werden. Die Werke werden auf etwa 1.000 Quadratmetern Lagerfläche
(größtenteils Wandfläche) auf unterschiedliche Weise aufbewahrt – je nach verwendeten Farben und Materialien, beispielsweise hängend, aufgerollt oder luftdicht verpackt, damit die Farben auch nach vielen Jahren nicht verblassen. Im Keller befindet sich außerdem eine Werkstatt, die mit allen nötigen Werkzeugen ausgestattet ist, um Bilder zu montieren oder Leinwände zu spannen.
Die aktuelle Ausstellung besteht ausschließlich aus Kunstwerken, die zur Sammlung
gehören. Trotzdem mussten viele Werke, die zuvor ausgeliehen waren, transportiert
werden. Der Transport von Kunst ist je nach Wert der Werke sehr aufwendig, da Bilder
teilweise sogar von Kurieren begleitet werden, die während der gesamten Reise beim
Kunstwerk bleiben. Es gibt verschiedene Transporttechniken, die garantieren, dass die
Werke unversehrt an ihrem Ziel ankommen. Manche Kunstwerke haben sogar einen
Zeitplan, der vorgibt, wie lange sie verpackt im Ausstellungsraum stehen müssen, um sich zu akklimatisieren, bevor sie ausgepackt werden dürfen. Dabei spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine zunehmende Rolle, doch letztlich richtet sich vieles nach den Vorgaben der Künstlerinnen und Künstler. Das Team entscheidet gemeinsam, welche Werke in die Ausstellung kommen und wo sie platziert werden. Dabei kann es auch zu spontanen Änderungen kommen, sodass jedes Werk am Ende optimal zur Geltung kommt. Die Platzierung wird stets an die Räumlichkeiten angepasst. So wurde in der aktuellen Ausstellung beispielsweise ein Kunstwerk, auf dem eine Bahn von innen abgebildet ist, in der Nähe eines Lüfters platziert, da dieser ebenfalls auf dem Bild zu sehen ist. Die Montage der Werke erfolgt unter Berücksichtigung verschiedener Aspekte. Mit Lasern und anderen Techniken wird gearbeitet, um alles sauber und gerade präsentieren zu können. Trotz aller Sorgfalt lassen sich Schäden an Kunstwerken nicht immer vermeiden. So können sich beispielsweise durch Feuchtigkeit Ungeziefer ansiedeln, die Werke beschädigen. Auch bei Lagerung, Transport oder Montage passieren gelegentlich Missgeschicke.  Für solche Fälle gibt es jedoch Restauratorinnen und Restauratoren, die mit ihrem beeindruckenden Werkzeugkoffer viele kleine Schäden beheben können.

Josefine R.(S2)

Pressekonferenz am 27.2.25

Im Eingangsbereich der Sammlung Falkenberg lud ein großer weißer Tisch, eingedeckt mit einer Auswahl an Getränken, mehr als 10 Journalist:innen aus Fernsehen, Radio und Zeitungen Platz, um einer Einführung in die Ausstellung durch Dirk Luckow, dem Intendanten der Deichtorhallen, zu lauschen.  Gut zwei Stunde dauerte der Pressedurchgang durch die ganze Ausstellung, die insgesamt mehr als 200 Bilder zeigt.

An ausgewählten Bildern erläuterte Dirk Luckow, dass Harald Falkenbergs Sammlung vor allem Kunst beinhaltet, die Themen wie Abgründigkeit, Düsterheit, Korruption und
Ungerechtigkeit behandeln.

Viele der Gemälde in Falkenbergs Sammlung sind Bilder, dessen Aussage man erst beim zweiten Hinsehen versteht und auch Herr Luckow musste zugeben, dass er manchmal vor einigen Werken steht und erst einmal überlegen muss. Während der Pressekonferenz konnten wir zudem viel über einzelne Gemälde und ihre Künstler:innen erfahren. Es war spannend zu ergründen, welche Gedanken und Geschichten hinter
den besprochenen Werken stecken und warum sie ein Teil der Sammlung Falkenberg geworden sind. Insgesamt hat die Pressekonferenz einen tiefen Einblick in die Ideen Falkenbergs und seine Sammlung ermöglicht.

 

Charlotte H. und Hannah B.(S2)

 

Ausstellungseröffnung am 28.2.25

„How’s my painting?“. Eine seltsame Frage, die so niemand stellen würde, findet Carsten Brosda, der Senator für Kultur und Medien von Hamburg, der die Ausstellung am 28.2.25 zusammen mit dem Intendanten der Deichtorhallen, Dirk Luckow, eröffnete.  Und doch ist genau diese Frage der Titel der neuesten Ausstellung in der Sammlung Falckenberg. Die Ausstellung beinhaltet ausgewählte Werke der hauseigenen Sammlung und konzentriert sich vorwiegend auf Malereien.

Dabei sind vor allem auch Werke ausgestellt, die Harald Falckenberg früh gesammelt hat, noch bevor die Künstlerinnen und Künstler internationale Bekanntheit erlangten. Dies zeigt besonders gut das außergewöhnliche Gespür, dass Harald Falckenberg für Kunst hatte. Und genau diese Aufforderung an den Betrachtenden, die Kunstwerken zu hinterfragen und zu befragen, thematisiert die Ausstellung.

Es geht darum, die Kunstwerke selbst zu ergründen und Fragen zu stellen. „Give the viewer nothing“, nannte es Brosda. Dabei soll der „Spaß an Fragen“ nicht zu kurz kommen. Laut Brosda ist es besonders in heutigen Zeiten wichtiger denn je zu hinterfragen, ohne direkt eine Antwort hinzunehmen.

„Jeder der glaubt, er hat die Wahrheit in sich, hat den ersten Fehler schon begangen“, fasste es Brosda schön zusammen.

Besonders dieses Zitat aus Brosdas Rede ist mir in Erinnerung geblieben und hat mich durch die sehr gut besuchte Ausstellungseröffnung begleitet. Ich fand es spannend die Kunstwerke mit diesem Aspekt im Hinterkopf zu betrachten und es hat tatsächlich zum Nachdenken angeregt. Insgesamt hat mich die Ausstellungseröffnung positiv überrascht. Nicht nur aufgrund einzelner Bilder, sondern auch durch die Wirkung, die einige Kunstwerke im Zusammenspiel erzeugt haben, was wiederum ganz neue Fragen aufgeworfen hat.

 Emma M. (S2)

 

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